Ein verregneter Sonntag. Fünf Uhr dreiundvierzig. Was soll’s? Amrei hat die Nacht über eh sehr schlecht geschlafen. Was sie wohl in Vandans erwarten wird? Schnell noch drei Löffel vom kalten Brösel, den ihr die Mama mit auf den Weg gegeben hat und los geht’s.
(Die Mama hat sich übrigens nicht sonderlich über Amreis Auszugspläne gefreut. „Kind“, hat sie gemeint, „warum denn so weit weg nach Vandans? Am Berg ist es doch so schön! Die Sonne, die Luft, der Ausblick…“ „Ja, genau, der Ausblick nach Vandans“, hat die Amrei dann gemeint. Vandans liegt einfach zentraler. Sie wolle auf das Auto verzichten und „untr d Lüt ko“. Die Mama kann das nicht verstehen. Aber man muss sie wohl ziehen lassen, die jungen Leute… Ihr Bedürfnis nach Abenteuer in der Ferne stillen lassen und dann kommen sie wieder zurück – in Mamas Stube. Beten wird sie, dass nichts Schlimmes passiert in diesem Vandans – und dass die Leute nett zu ihrer Amrei sind. Hals und Beinbruch und ein paar Tränen. So sind sie wohl – die Mamas…)
Wie auch immer. Dass an der Ill entlang ein schöner Weg führt, das weiß die Amrei schon. Morgens läuft Amrei eigentlich immer eine halbe Stunde – um den Kopf frei zu bekommen und nachzudenken. Nachdenken, das macht sie auch jetzt: Wie soll sie denn nur Anschluss finden in Vandans? Sie kennt hier niemanden. Vielleicht war die Idee doch etwas spontag. Hetz net allig so, sagt die Mama ihr immer. Aber was soll’s? Irgendwie wird das schon alles werden.
Und da hört die Amrei ein Geläut im Hintergrund. Die Vandanser Kirchenglocken sind das. Da ist sie sich ganz sicher. Die Kirchenglocken? Das ist doch eine Idee. Da sind sie doch sicher, die Vandanserinnen und Vandanser. „Das schau ich mir an! Da muss ich hin.“ Und schon ist sie of Weg, unsere Amrei.
Was sie wohl morgen plant?
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